Veröffentlicht am 14. Juni 2023
Windkraftprojekt wird in Euba vorgestellt – Klares „NEIN“ zu diesem Projekt von den Einwohnern Eubas und Umgebung | Fragen der Bürger werden unzureichend oder gar nicht beantwortet
Veranstaltungsbericht 13.06.2023 – Veranstaltung in der Feuerwehr Euba
Am 13.06.2023 fand in der Feuerwehr Euba eine Informationsveranstaltung statt zum Thema der geplanten Windkraftanlagen auf dem Katzenberg.
Eingeladen hatte der Ortschaftsrat Euba, um die Anwohner Eubas zu informieren und der Firma VSB aus Dresden Gelegenheit zu geben, ihr Projekt der drei geplanten weltweit größten Windkraftanlagen vorzustellen.
Die Firma VSB war mit mehreren Mitarbeitern vor Ort und verteilte rote Essenmarken, um sich mit Speis und Trank zu versorgen. Schon das fühlte sich komisch an und erweckte den Eindruck die Besucher der Veranstaltung beeinflussen zu wollen.
Auf dem Gelände der Feuerwehr befanden sich 12 weiße Partytische an denen verschiedenes Material zum Thema Windkraft auslag und besprochen werden sollte.
Pünktlich 19:30 eröffnete der Ortschaftsrat die Veranstaltung und stellte alle Beteiligten vor:
- Vertreter des Ortschaftsrates Euba
- Vertreter der Stadt Chemnitz
- Vertreter der Bürgerinitiative „Gegenwind Euba“
- Vertreter der Firma VSB aus Dresden
Der Saal der Feuerwehr war bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor der Feuerwehr auf dem Platz sammelten sich auch Hunderte Bürger, die Interesse am Thema hatten. Insgesamt waren es schätzungsweise mehr als 500 Menschen vor Ort, möglicherweise sogar 600 oder 700.
Die Veranstaltung begann mit einer kurzen Einleitung durch den Ortschaftsrat. Es folgte eine kurze Präsentation der Firma VSB zur Firma selbst und zum geplanten Vorhaben in Euba. Dabei bot die Firma VSB an im Anschluss an den offiziellen Teil an den Thementischen draußen im Einzelgespräch auf Fragen einzugehen.
An dieser Stelle regte sich erster lautstarker Widerstand und ein Vertreter der Bürgerinitiative schaltete sich ein, um klarzustellen, dass alle Beteiligten an allen Fragen und den dazugehörigen Antworten interessiert sind.
Im Anschluss stellte ein Vertreter der Stadt den formaljuristisch geplanten Ablauf vor und bekam teilweise auch einige kritische Fragen gestellt.
Auch unserer Bürgerinitiative wurde die Gelegenheit gegeben sich zu positionieren. Es wurde dabei klargestellt, dass wir Transparenz im Planungsverfahren, Offenheit und Bürgernähe seitens der Stadt sowie eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Windkraft erwarten sowie die Einhaltung der Regeln und Gesetze.
In der Folge entwickelte sich die Veranstaltung zu einer Fragerunde bei der Bürger Fragen stellten an die Firma VSB und an die Stadt.
Es wurden vielfältige Themen angesprochen wie die Umwelt im Allgemeinen, die Tiere (Rotmilan, Pferde etc.), der Abstand zu den Wohnsiedlungen, Schlagschatten, Lautstärke, Brandgefahr , Wertverluste der Grundstücke und Immobilien sowie die Herstellung der Anlagen unter Einsatz umweltschädlicher und giftiger Stoffe, die Situation der Grundstückseigner der betroffenen Flurstücke, die finanzielle Nicht-Beteiligung der Eubaer Bürger und einiger weiterer Punkte.
Insgesamt wurden viele kritische gestellt und die Sorgen und Bedenken der Bürger kamen klar zum Ausdruck. Immer wieder wurde auch deutlich, dass die Mehrheit der Bürger GEGEN diese Anlagen ist.
Die Antworten der Stadt bezogen sich alle darauf, dass das Planungsverfahren noch nicht begonnen habe und daher keine Aussage möglich sei. Faktisch ist das natürlich richtig. Hier muss allerdings dazu gesagt werden, dass es bereits im April 2022 erste Gespräche der Stadt mit der Firma VSB gegeben hat. Transparenz und Bürgerbeteiligung sehen aus unserer Sicht anders aus.
Daher bekamen die Aussagen der Stadt und der Firme VSB genau zu diesem Thema einen seltsamen Beigeschmack, die immer wieder betonten, wie wichtig Transparenz und die frühzeitige Bürgerbeteiligung für sie seien.
Die Antworten der Firma VSB waren fast alle wenig aussagekräftig bis gar nicht aussagekräftig. Rhetorisch geschickt und psychologisch geschult wurde sich für Fragen bedankt, den Punkt als wichtig und gesprächsbedürftig anerkannt und dann entweder mit einer schwachen Antwort quittiert oder ziemlich arrogant abgetan. Insgesamt konnte man nur den Eindruck bekommen, dass die Anwesenden entweder gar keine Ahnung hatten oder ganz genau Bescheid wissen, dieses Wissen aber nicht ehrlich mit den Anwesenden teilten.
Die Vertreter der Bürgerinitiative schalteten sich auch immer wieder ein und deckten diese Missstände auf. Es kam auch immer wieder zu Zwischenrufen, die deutlich machten, dass die Mehrzahl der Anwesenden GEGEN diese Windkraftanlagen in der Nähe von Wohngebieten oder dem Reiterhof sind zumal hier der Rotmilan lebt und die Schlösserlandschaft zwischen Augustusburg, Lichtenwald und Adelsberg besonders geschützt werden sollte.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Veranstaltung wie eine Alibi-Veranstaltung gewirkt hat, da man jetzt behaupten kann, die Bürger vor Beginn der Planung involviert zu haben.
Tatsächlich läuft die Planung wie oben beschrieben schon deutlich länger. Sowohl die Gespräche mit der Stadt als auch mit dem Ortschaftsrat hat die Firma VSB so organisiert, dass die ortsansässigen Bürger davon nichts mitbekommen haben.
Die Veranstaltung wurde letztendlich aus Zeitgründen gegen ca. 21:45 Uhr durch eine der beiden Mediatorinnen/Moderatorinnen beendet.
Aus Sicht der Bürgerinitiative mag der Termin ziemlich gut gelaufen sein, da sich der Widerstand klar gezeigt hat. Trotz allem müssen wir weitere Schritte gehen, um mehr Bürger in Euba und den umliegenden Ortschaften über dieses Vorhben zu informieren und auch zu mobilisieren.
Bitte unterstützen Sie unsere Bürgerinitiative und Spenden Sie, damit wir weitere Schritte planen und umsetzen können. Unsere Spendenkampagne dafür finden Sie hier: Jetzt Spenden – Jetzt finanziell unterstützen
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Viele Grüße
Die Bürgerinitiative „Gegenwind Euba“