• Bürgerinitiative gegen den geplanten Windpark in Euba
28. April 2016 Admin

Leserbrief an die Freie Presse von Lothar Reiner, Bad Brambach

Veröffentlicht am 28. April 2016

Ein Leserbrief, der sehr deutlich zeigt, dass nur Betroffenheit Aktionen auslöst. Eigentlich schön, dass nun ganz Chemmitz betroffen ist, oder? Leider haben die es noch gar nicht mitbekommen, oder vielleicht doch? Ich freue mich auf jede Mail von Euch.

Mein Vorschlag zur Windenergiepolitik
Es ist doch offensichtlich, dass sowohl die Bundesregierung als auch die sächsische Landesregierung ihre Energiewendepolitik darauf bauen, dass unter den groben negativen Folgen des Baus von immer größeren Windkraftanlagen (WKA) ausschließlich die zahlenmäßig untergeordnete Landbevölkerung zu leiden hat.
Und selbst in Regionen, in denen WKA schon stehen oder geplant werden, interessiert das vorrangig nur diejenigen, die innerhalb des 10H-Kreises leben – 10mal Höhe der Anlage. Das heißt, jedem dessen Wohnhaus im Abstand von etwa 1500 oder 2000 Metern oder weiter abseits von den WKA steht, ist der Bestand oder der Bau dieser Anlagen erst einmal relativ gleichgültig. Natürlich gibt es hier auch Ausnahmen in Form von uneigennützigen Enthusiasten. Bürgerinitiativen (BI) gegen den Bau von WKA, die von der Politik regelmäßig ins Leere geschickt werden, bilden sich ja auch nur dort, wo das Windradproblem besteht oder droht. Das zeigt sich selbst in unserem kleinen Vogtlandkreis. In Theuma, Markneukirchen und Meßbach/Kürbitz/Taltitz wurden BI gegründet, weil dort Planungsaktivitäten für WKA laufen. Warum gibt es beispielsweise in Bad Elster, in Adorf oder in der Stadt Plauen keine BI gegen Windkraft – weil dort (noch) keine WKA geplant sind.
Auch im Kurort Bad Brambach mit unserer kleinen BI gegen die Oberreuther Windräder herrscht Aktions- und Ratlosigkeit, wenn es um Wortmeldungen gegen die tschechischen WKA geht. Selbst bei manchem der Gemeinderäte wird Straßen- oder Betriebslärm eingreifender als die Emissionen der Windräder gewertet. Es herrscht eben auch hier das Floriansprinzip.
Die Menschen, die vom Betrieb der WKA direkt betroffen sind oder denen die staatliche Planung derartige Anlagen vors Haus setzen möchte, werden mir zustimmen, dass die Lobby der Windkraftgegner vergrößert werden müsste. Die sehr begrüßenswerten Aktivitäten der bestehenden BI haben aus meiner Sicht bisher keinerlei Änderungen der rigiden bundes- und landespolitischen Energieaktivitäten erreicht – eben weil die scheinbaren Nutznießer zusammen mit den politisch Hörigen bei weitem in der Überzahl gegenüber den Leidtragenden sind.

Deshalb hier mein dialektischer Vorschlag: Um die Stimme der Windkraftgegner zu verstärken müssen mehr Menschen zu WKA-Betroffenen gemacht werden. Das Planungsnetz für Windräder muss viel engmaschiger werden. Es sollte keine Tabuzonen mehr geben. Tourismus ist nach EU-Vorgabe sowieso nicht schützenswert. Wer hat denn schon nachgewiesen, dass sich die Tierwelt nach genügender Zeit nicht auch an den Betrieb von Windrädern anpassen kann. Jede Gemeinde oder Stadt im Vogtland und in Sachsen sollte zur Sicherung der Stromversorgung ihren eigenen Windradgürtel um sich herum bauen lassen dürfen. Warum sollen zum Beispiel keine Windräder in Bad Brambach auf dem Geiersberg und auf dem Hahnenpfalz stehen oder in Bad Elster auf dem Plattenberg oder in Klingenthal auf dem Aschberg – das wären doch auch die richtigen Antworten nach Tschechien.

Wenn diese Vorschläge umgesetzt werden würden, sähen und spürten viel mehr Menschen als bisher, wie vernichtend sich manch politische Entscheidung vom grünen Tisch in Berlin oder Dresden auf das Leben in den ländlichen Regionen auswirkt und sie würden die Sprachgewalt gegen den unmäßigen Ausbau der WKA verstärken.

Wer jetzt denkt, der Autor dieser Zeilen hat nicht mehr alle Tassen im Schrank, liegt vielleicht richtig. Aber derartige Planspiele verfestigen sich gedanklich immer mehr, wenn man wie ich inzwischen drei Jahre mit Lärm, Anblick und noch unbekannten Gefahren „unter den Windrädern“ leben muss und von Politikern aller Couleur nur diskriminierende Antwortschreiben auf Anfragen und Beschwerden erhält.
Lothar Reiner, Kleedorf 2, 08648 Bad Brambach

 

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